Raum der Stille Flughafen BER
Berlin
Im Terminal des Flughafens Willy Brandt wurde mit dem Raum der Stille ein konfessionsneutraler Rückzugsort für unterschiedliche Kulturen und Religionen geschaffen. Dabei sollten die Räume eine unverwechselbare Identität erhalten und Besinnung inmitten des Flughafentrubels ermöglichen.
Insgesamt setzt sich das Ensemble aus fünf Räumen zusammen, ein Eingangsraum, zwei Vorräume und zwei Andachtsräume. Alle Raumoberflächen bestehen aus gebrannten Ziegeln, ebenso die als Pyramidenstumpf geformten Decken. Der zweite Baustoff ist Licht.
Um den meditativen Charakter zu unterstützen, wird visuelle Stille angestrebt. Visuelle Stille ist an die Vermeidung überflüssiger, wahrnehmbarer Informationen gebunden. Unter überflüssiger Information sind nicht nur Beleuchtungskörper zu verstehen, sondern auch die Abbildung von Lichtkegeln an den Raumoberflächen. Daher erfolgt die Lichtführung mit verdeckt angebrachten Leuchten, die keine Abbildungen von Lichtkegeln nach sich ziehen.
Die offenen Fugen der pyramidenstumpfartigen Decke werden mit warmer Lichtfarbe hinterleuchtet. Durch die Fugengeometrie ist gewährleistet, dass weder der als weiße Box gehaltene Rohbau, noch die Lichtquelle sichtbar sind. Die Grundbeleuchtung erfolgt damit ausschließlich über das von den Backsteinen diffus reflektierte Licht. Es entsteht eine immaterielle Lichtatmosphäre, die das Gewölbe schwebend leicht erscheinen lässt. Dazu werden die Leuchten sternförmig um den Okulus angeordnet.
Um eine an den Tageszustand orientierte Farbstimmung erzeugen zu können, wurde der Okulus mit umlaufend hinter einer Blende angebrachten LED-Modulen aufgehellt, die sowohl hinsichtlich Intensität als auch Farbtemperatur steuerbar sind. Durch die Dimmung kann die Farbstimmung von der Dämmerung mit kühlem Eindruck, über die Mittagssonne mit warmweißem Charakter, bis zur reinen Nachtbeleuchtung mit warmer Lichtfarbe durchgesteuert werden.
Der Boden ist durch eine umlaufende Fuge von den Wänden abgesetzt. Damit die Raumabfolge besser ablesbar ist und um einem zu dunklen Raumeindruck vorzubeugen, wurde in der Fuge ein LED-Band mit warmer Lichtfarbe so angebracht, dass nur der Fugengrund aufgehellt wird. Mit dieser schlichten Maßnahme wurde die notwendige Klarheit geschaffen.
Architekten:
gmp Architekten
Fotograf:
David Altrath
Kategorie: Öffentliche Gebäude
Raum der Stille Flughafen BER
Berlin
Im Terminal des Flughafens Willy Brandt wurde mit dem Raum der Stille ein konfessionsneutraler Rückzugsort für unterschiedliche Kulturen und Religionen geschaffen. Dabei sollten die Räume eine unverwechselbare Identität erhalten und Besinnung inmitten des Flughafentrubels ermöglichen.
Insgesamt setzt sich das Ensemble aus fünf Räumen zusammen, ein Eingangsraum, zwei Vorräume und zwei Andachtsräume. Alle Raumoberflächen bestehen aus gebrannten Ziegeln, ebenso die als Pyramidenstumpf geformten Decken. Der zweite Baustoff ist Licht.
Um den meditativen Charakter zu unterstützen, wird visuelle Stille angestrebt. Visuelle Stille ist an die Vermeidung überflüssiger, wahrnehmbarer Informationen gebunden. Unter überflüssiger Information sind nicht nur Beleuchtungskörper zu verstehen, sondern auch die Abbildung von Lichtkegeln an den Raumoberflächen. Daher erfolgt die Lichtführung mit verdeckt angebrachten Leuchten, die keine Abbildungen von Lichtkegeln nach sich ziehen.
Die offenen Fugen der pyramidenstumpfartigen Decke werden mit warmer Lichtfarbe hinterleuchtet. Durch die Fugengeometrie ist gewährleistet, dass weder der als weiße Box gehaltene Rohbau, noch die Lichtquelle sichtbar sind. Die Grundbeleuchtung erfolgt damit ausschließlich über das von den Backsteinen diffus reflektierte Licht. Es entsteht eine immaterielle Lichtatmosphäre, die das Gewölbe schwebend leicht erscheinen lässt. Dazu werden die Leuchten sternförmig um den Okulus angeordnet.
Um eine an den Tageszustand orientierte Farbstimmung erzeugen zu können, wurde der Okulus mit umlaufend hinter einer Blende angebrachten LED-Modulen aufgehellt, die sowohl hinsichtlich Intensität als auch Farbtemperatur steuerbar sind. Durch die Dimmung kann die Farbstimmung von der Dämmerung mit kühlem Eindruck, über die Mittagssonne mit warmweißem Charakter, bis zur reinen Nachtbeleuchtung mit warmer Lichtfarbe durchgesteuert werden.
Der Boden ist durch eine umlaufende Fuge von den Wänden abgesetzt. Damit die Raumabfolge besser ablesbar ist und um einem zu dunklen Raumeindruck vorzubeugen, wurde in der Fuge ein LED-Band mit warmer Lichtfarbe so angebracht, dass nur der Fugengrund aufgehellt wird. Mit dieser schlichten Maßnahme wurde die notwendige Klarheit geschaffen.
Architekten:
gmp Architekten
Fotograf:
David Altrath
Kategorie: Öffentliche Gebäude