Conceptlicht.com_St-Johann-Osnabrueck_01
Pfarrkirche St. Johann
Osnabrück


Die dreischiffige, frühgotische Hallenkirche gilt als herausragendes Bauwerk dieser Epoche. Bei Tag bietet sich dem Besucher ein lichtdurchfluteter Raum, der ihn mit einer kraftvollen Ruhe umfängt, die zur Besinnung einlädt. Damit das Kunstlicht dem Raum eine analoge Wirkung verleiht, wurde das Konzept einer Lichthülle entworfen. Das Konzept begreift damit den Raum als Ganzes und erhebt ihn zu einem würdigen Rahmen. Besonderes Augenmerk wurde daher auf die Aufhellung der Gewölbe- und Wandflächen gelegt.

Die Leuchten für die Gewölbeaufhellung sind an den Pfeilern angebracht. Damit sich die Leuchten zurücknehmen, wurde die Strahlungsgeometrie so konzipiert, dass an den Pfeilern trotz der unmittelbaren Nähe keine Schlaglichter entstehen. Zudem haben wir die Leuchten so entwickelt, dass die Strahlung auf eine Gewölbekappe begrenzt wird und nicht in die angrenzenden Gewölbe strahlt. Auf diese Weise können die Gewölbe unterschiedlich gedimmt werden. Zum Beispiel so, dass sich der Chor vom Langschiff deutlich abhebt und damit ein starker Bezug zur Liturgie hergestellt wird.

Für das Leselicht über den Bänken wurden die bestehenden Auslässe in den Gewölben genutzt und für die Pendelleuchte extra ein zweiteiliger Reflektor entwickelt. Über dem unteren Reflektor ist ein Kopfreflektor angeordnet, der einen Teil des Lichtstroms auf ein kreisringförmiges Opalglas umlenkt, das die Öffnung zwischen Gehäuse und unterem Reflektorrand schließt. Auf diese Weise wird der harten Direktstrahlung eine weiche Komponente überlagert und die Blendwirkung beim Blick nach oben gedämpft.

Der spätgotische Hochaltar wird von vier engstrahlenden Strahlern akzentuiert. Damit der sich abzeichnende Schattenwurf auf der Rückwand nicht zu einer unpassenden Dramatisierung führt, wurde für den Hochaltar eine Hinterleuchtung vorgesehen, die den Schatten aufhebt. Hierdurch erhält der Hochaltar zudem mehr Tiefenwirkung und eine magische Aura.

Die einzelnen Komponenten der Lichthülle, die durch die unterschiedlichen Leuchten entsteht, sind getrennt schaltbar, sodass unterschiedliche Lichtstimmungen abrufbar werden. Diese Lichtstimmungen lenken das Augenmerk auf unterschiedliche Raumzonen, siehe Bilder von oben nach unten.

Eine besondere Wirkung wurde der Pietà verliehen. Entgegen den Lehrbuchangaben erfolgte die Beleuchtung der Figur nur von einer Seite. Die Kombination eines eng- und eines breitstrahlenden Strahlers verleiht der Pietá einen meditativen Charakter.

Lichtsituationen von oben nach unten:

  1. Gewölbeaufhellung Vie­rung mit Pendelleuchten, stark gedimmt
  2. Gewölbeaufhellung schwach gedimmt, Pendel­leuchten stark gedimmt, Hochaltar angestrahlt und hinterleuchtet
  3. verstärkte Aufhellung von Gewölbe, Vierung und Kir­chenschiff, Pendelleuchten stark gedimmt
  4. gesamte Beleuchtung schwach gedimmt
  5. Gewölbeaufhellung und Vierung volle Leistung, Kir­chenschiff noch schwach gedimmt
  6. Gesamteindruck bei voller Leistung
  7. Rückwärtiger Blick bei voller Leistung und hinter­leuchteter Orgel
  8. Pietá

Architekten:
P + R

Fotograf:
Bejo Schmitz

Kategorie: Öffentliche Gebäude

Pfarrkirche St. Johann
Osnabrück


Die dreischiffige, frühgotische Hallenkirche gilt als herausragendes Bauwerk dieser Epoche. Bei Tag bietet sich dem Besucher ein lichtdurchfluteter Raum, der ihn mit einer kraftvollen Ruhe umfängt, die zur Besinnung einlädt. Damit das Kunstlicht dem Raum eine analoge Wirkung verleiht, wurde das Konzept einer Lichthülle entworfen. Das Konzept begreift damit den Raum als Ganzes und erhebt ihn zu einem würdigen Rahmen. Besonderes Augenmerk wurde daher auf die Aufhellung der Gewölbe- und Wandflächen gelegt.

Die Leuchten für die Gewölbeaufhellung sind an den Pfeilern angebracht. Damit sich die Leuchten zurücknehmen, wurde die Strahlungsgeometrie so konzipiert, dass an den Pfeilern trotz der unmittelbaren Nähe keine Schlaglichter entstehen. Zudem haben wir die Leuchten so entwickelt, dass die Strahlung auf eine Gewölbekappe begrenzt wird und nicht in die angrenzenden Gewölbe strahlt. Auf diese Weise können die Gewölbe unterschiedlich gedimmt werden. Zum Beispiel so, dass sich der Chor vom Langschiff deutlich abhebt und damit ein starker Bezug zur Liturgie hergestellt wird.

Für das Leselicht über den Bänken wurden die bestehenden Auslässe in den Gewölben genutzt und für die Pendelleuchte extra ein zweiteiliger Reflektor entwickelt. Über dem unteren Reflektor ist ein Kopfreflektor angeordnet, der einen Teil des Lichtstroms auf ein kreisringförmiges Opalglas umlenkt, das die Öffnung zwischen Gehäuse und unterem Reflektorrand schließt. Auf diese Weise wird der harten Direktstrahlung eine weiche Komponente überlagert und die Blendwirkung beim Blick nach oben gedämpft.

Der spätgotische Hochaltar wird von vier engstrahlenden Strahlern akzentuiert. Damit der sich abzeichnende Schattenwurf auf der Rückwand nicht zu einer unpassenden Dramatisierung führt, wurde für den Hochaltar eine Hinterleuchtung vorgesehen, die den Schatten aufhebt. Hierdurch erhält der Hochaltar zudem mehr Tiefenwirkung und eine magische Aura.

Die einzelnen Komponenten der Lichthülle, die durch die unterschiedlichen Leuchten entsteht, sind getrennt schaltbar, sodass unterschiedliche Lichtstimmungen abrufbar werden. Diese Lichtstimmungen lenken das Augenmerk auf unterschiedliche Raumzonen, siehe Bilder von oben nach unten.

Eine besondere Wirkung wurde der Pietà verliehen. Entgegen den Lehrbuchangaben erfolgte die Beleuchtung der Figur nur von einer Seite. Die Kombination eines eng- und eines breitstrahlenden Strahlers verleiht der Pietá einen meditativen Charakter.

Lichtsituationen von oben nach unten:

  1. Gewölbeaufhellung Vie­rung mit Pendelleuchten, stark gedimmt
  2. Gewölbeaufhellung schwach gedimmt, Pendel­leuchten stark gedimmt, Hochaltar angestrahlt und hinterleuchtet
  3. verstärkte Aufhellung von Gewölbe, Vierung und Kir­chenschiff, Pendelleuchten stark gedimmt
  4. gesamte Beleuchtung schwach gedimmt
  5. Gewölbeaufhellung und Vierung volle Leistung, Kir­chenschiff noch schwach gedimmt
  6. Gesamteindruck bei voller Leistung
  7. Rückwärtiger Blick bei voller Leistung und hinter­leuchteter Orgel
  8. Pietá

Architekten:
P + R

Fotograf:
Bejo Schmitz

Kategorie: Öffentliche Gebäude